Südafrika nach der Fußball Weltmeisterschaft
Eventtourismus nimmt immer mehr zu
In unserer Gesellschaft steigen die Ansprüche an Urlaub immer mehr, egal ob nun ein Skiurlaub, Segelurlaub, Karibik Kreuzfahrten oder eben Fußball-Urlaub. Unser Urlaub muss nun stets mit einem Eventcharakter versehen werden. So auch 2010, als die Fußball Weltmeisterschaft in Südafrika statt fand. Viel wurde bereits vorab darüber diskutiert, ob es so sinnvoll ist, die WM in Südafrika statt finden zu lassen, da das Land infrastrukturell noch überhaupt nicht in Lage war, ein solches Turnier auszutragen. Abgesehen davon, gab es überhaupt keine Stadien, die den hohen FIFA Standards genügten. Es musste also viel verändert und vor allem gebaut werden. Viele Pessimisten glaubten nicht daran, dass alles bis zum Anstoß fertig werden würde. Weit gefehlt, zu Beginn der WM strahlte alles in neuem Glanz.
Alles sollte besser werden mit der Weltmeisterschaft
Ein großes Problem sah man in der Kriminalität, schließlich wurden laut einer Studie täglich ungefähr 50 Menschen ermordet. Während der WM jedoch keine einzige Schlagzeile über Morde. Die Kluft zwischen Arm und Reich war in Südafrika schon sehr groß bevor die Fußballwelt zu Gast war, jedoch sollte es sich mit dem großen Turnier bessern. Die ärmsten Menschen leben in den Townships der großen Städte wie Kapstadt, diese sollte man während des Turniers allerdings nicht sehen, so wurden sie kurzerhand verlegt. Die Menschen mussten nun weiter außerhalb leben und hatten nun auch größere Wege zurück zu legen, wenn sie zur Arbeit mussten. Dieser Zustand ist heute immer noch so und verlangt den Menschen all ihre Kraft ab. Das Überleben ist noch schwerer geworden.
Das Land vergisst für vier Wochen seine Politik
Auf der anderen Seite sagen viele, dass die Weltmeisterschaft das Land zusammengeschweißt hat. Vier Wochen lang war Rassismus und Apartheid vergessen, Schwarze und Weiße, Arme und Reiche feierten gemeinsam und waren stolz auf ihr Land und vor allem auf Bafana Bafana, trotz des frühen Ausscheidens. Neue Jobs sind allerdings nicht gekommen, nun sind die ganzen Eventtouristen wieder weg und warten auf die nächste WM, zurückgeblieben sind leere Stadien, da sich kaum jemand den Eintritt leisten kann und eine hervorragende Infrastruktur.
Autor:
Thomas Döhler
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