Die Tschokwe/Chokwe
Viele der beeindruckensten, eigenwilligsten und athmosphärischten afrikanischen Schnitzkunstwerke stammen vom Volk der Chokwe. Geprägt sind die Kunstwerke durch einen unverkennbaren Charakter und einen massigen und doch fein beschnitzten Stil. Zum traditionellen Kunsthandwerk zählen vorrangig Masken. Die größte Bedeutung kommt der Maske „Chikunga“ zu, welche den Chokwe zufolge besonders machtvoll ist. Die Masken sind oft mit Haaren verziert und besitzen charakteristisch schmale Augen, so genannte Kaffeebohnenaugen. Auch Narbenmuster gehören zum traditionellen Stilmittel.
Die männlichen Holzmasken symbolisieren meist Stärke und Reichtum, wogegen die weiblichen für Fruchtbarkeit stehen. Auch geschnitze Häuptlings- oder Königsfiguren nehmen einen zentralen Stellenwert in der Kunst der Chokwe ein.
Die Chokwe sind ein Bantuvolk im südlichen Afrika, sie leben vorrangig in Angola, im Kongo und in Sambia. Man schätzt heute mehr als eine Million Stammesmitglieder.
Neben verschiedenen Ahnen- und Naturgeistern, den mahamba, verkörpert Kalunga die höchste Macht für das Volk der Chokwe. Besonders Ahnengeister spielen eine große Rolle im alltäglichen Leben der Chokwe. Aus ihrem Glauben heraus sind die vielen künstlerischen Werke begründet. Aufgeblüht ist der künstlerische Strom im 16. Jahrhundert.
Ein weiterer zentraler Punkt im Leben der Chokwe stellt die Jagd dar. Größeres Wild wird in einer Gemeinschaft gejagt (die yanga), die Jagd kleinerer Tiere ist die Aufgabe von allen Männern. Das Anbauen und Zubereiten von Nahrung ist dagegen reine Frauensache.